Hallo Liebe,
kennt ihr diese Fotos, die euch total aufsaugen?! Die sind ganz selten und man schaut sie ewig gerne an. So geht mir das mit den Fotos von
Greatbigwhale: die totale Inspiration, manchmal ein bisschen wie ein Traum. Vor ein paar Wochen habe ich drei Prints bei Alex bestellt und wir kamen ins Gespräch. Ich freue mich sehr darüber, dass er mir ein Interview gegeben hat und mir sogar Prints zum Verlosen zur Verfügung stellt. Ganz, ganz vielen Dank, lieber Alex!
Ach, so. Hier meine neuen Bilder. Schön, oder?
Man kann alle Fotos bei Alex kaufen. Ich sag mal "Hallo Weihnachten!". Sendet ihm eure Anfrage einfach per Email an: greatbigwhale@web.de.
Ihr findet Fotos von Greatbigwhale bei
Instagram,
Flickr und
Facebook .
Euch viel Spaß beim Lesen all der Fragen& Antworten und beim Give Away(unten nach dem Interview).
Alex, wer bist du denn eigentlich?
Ein 25 jähriger, Berliner Student für
Geschichte und Archäologie, was genau so spannend ist wie es klingt
(tatsächlich!), der seine Wurzeln jedoch im wunderschönen Norden
Deutschlands, in Mecklenburg Vorpommern hat. Meckpomm halt, mit
seinen endlosen Feldern, Wäldern, Seen, Feldern... man
sieht wo das hinführt.
Und was bist du
so für`n Typ?
Oh Typbeschreibungen. Man selbst kann
sich ja immer so wunderbar einschätzen ;).
Aber ich denke, dass
ich vor allem ein sehr ruhiger Typ bin. Ich lasse mich nicht (gerne)
schnell aus der Fassung bringen, bin kein großer Redner aber höre
unglaublich gerne zu. Man könnte mich schon als eher offener und
warmherziger Mensch beschreiben. Mit kaltschnäuziger Berliner Art
komme ich überhaupt nicht klar, fühle mich schnell vor den Kopf
gestoßen, kann aber auch nie lange sauer auf jemanden sein. Wenn ich
mir was in den Kopf gesetzt habe, muss das auch sofort passieren. Ich
bin ein Fan von Regen-faulenz-Couching-Serienmarathontagen kann aber
auch nie all zu lange in der Wohnung lungern, ohne irgend etwas
produktives zu machen.
Bist du so der typische
Hobbyfotograf? Ich finde diesen Ausdruck ja immer komisch, aber wie
nennt man das sonst, wenn man es nicht beruflich macht?
Hobbyfotograf ist eigentlich schon ein
treffender Ausdruck finde ich. Einige nennen es ja auch noch ganz hip
„freelancer photographer“, was ja eigebtlich nur bedeutet das man
sein eigenes Ding macht aber Hobbyfotograf ist mir tatsächlich
lieber, da es doch gleich perfekt beschreibt, was Fotografie für
mich ist. Neben der Leidenschaft auch ganz puristisch einfach ein
Hobby. Ohne den Druck beruflicher Vorgaben können Verstand und Herz
sich doch am kreativsten ausdrücken, denke ich.
Seit wann fotografierst du und wie
bist du dazu gekommen?
Die Fotografie habe ich vor zweieinhalb
Jahren, also Mitte 2011, für mich entdeckt. Meine Freundin ist quasi
mit einer Kamera auf die Welt gekommen und nach 7 Jahren Beziehung
musste glaube ich irgendwann mal ein bisschen was von ihrer Affinität
auf mich abfärben. Zu dem damaligen Zeitpunkt, habe ich mich jedoch
nie wirklich getraut mit der Fotografie anzufangen, da ich einfach
dachte, dass mir dazu die Portion Kreativität fehlt die ich schon
damals im Kunst Unterricht gut gebraucht hätte. Als mein Großvater
mir dann seine alte Praktica in die Hand gedrückt hat habe ich es
dann einfach mal versucht. Also habe ich auch ganz klassisch mit
analoger Fotografie angefangen.
Du fotografierst
mit Leidenschaft, das sieht man. Was macht für dich die Leidenschaft
am Fotografieren aus?
Für mich macht Leidenschaft an
Fotografie aus, etwas für „meine Ewigkeit“ zu schaffen. Unsere
Schottlandreise ist ein sehr gutes Beispiel für das was ich meine.
Ich kann Momente einfangen und von ihnen nicht nur aus Erinnerungen
zehren sondern eben aus den Bildern die ich in jenen Sekunden machen
konnte. Leidenschaft zeichnet sich für mich dadurch aus, dass ich
aus meinem Trott herauskomme nicht nur meine Freundin szenisch
darzustellen. Langsam fange ich an auch andere Leute vor meine Linse
zu bringen. Bei mir, wie bei vielen anderen auch, gehörte ein großer
Schritt dazu sich das erst mal zu trauen. So kann ich Menschen in
einem Blickwinkel darstellen in dem sie sich selbst vielleicht gar
nicht sehen, schöne, andere Perspektiven hervorrufen und das eben
auch für ihre eigene „Ewigkeit“
Was inspiriert dich? Klar,
wahrscheinlich Alles. Nenn doch mal ein paar konkrete Dinge: ein
bestimmtes Magazin, eine Band oder Wasauchimmer. Ich überlege mal
spontan und mich inspiriert im Moment der goldene Herbst, das neue
Album von Interpol und das Bloggen. Sowas meine ich.
Jetzt wird’s ein wenig kitschig. Die
Liebe meines Lebens. Wie ich vorhin schon gesagt habe, war sie
diejenige, die mich dazu gebracht hat. Als ich dann dazu bereit war,
hat sie mich an die Hand genommen und mir jeden Kniff und Trick
gezeigt den man als ambitionierter Lichtbildkünstler so draufhaben
kann. Ich bewundere ihre Arbeiten sehr für ihre Ausdrucksstärke und
für die Art völlig andere Welten zu schaffen, die verträumt und
unglaublich zart wirken, in denen man sich verlieren kann und in
denen sich der Betrachter wohl fühlt. Ich glaube, teilweise versuche
ich das auch irgendwie bei meinen Arbeiten mit einzubringen aber da
habe ich wohl noch einen langen Weg vor mir.
Eine neue Inspirationsquelle hat sich
mir auch im August dieses Jahres erschlossen. Wir sind nach
Schottland geflogen und völlig verändert wieder nach Hause
gekommen. Dieses Land erschlägt dich vom ersten Moment an, an dem du
die ersten Ausläufer der Highlands am Horizont siehst. So viele neue
Ideen und Möglichkeiten haben sich mir dort geboten, dass ich dieses
Land definitiv als Inspiration zähle! Ich sehe gerade die Zeilen
tippen sich gerade so schnell von der Hand. Ich sitze gerade hier und
höre das neue Album von Bears Den und dabei schießen mir so viele
Ideen durch den Kopf die einfach zur Musik passen. Manchmal, wenn ich
auf den Auslöser drücke habe ich bestimmte Songs im Kopf, die bei
der Bildkomposition unglaublich gut helfen können.
Was geht für dich bei Fotos gar
nicht? Ich persönlich kann z.B. diese HDI-Fotos überhaupt nicht ab.
Hast du da auch was?
Was
gar nicht geht, sind Fotografien denen
man ansieht, dass sich der Fotograf zu ernst nimmt. Es schießen so
unglaublich viele Fotografen aus dem Boden die z.B. Street
Photography machen und dann doch recht oft einfach nur einen
Mülleimer oder eine Parkbank fotografieren und denken würden, das
sei großartigste Kunst. Ich möchte diesen Leuten gar nicht ihren
Sinn für Ästhetik absprechen aber für mich geht so was gar nicht.
Daher bin ich auch einfach kein Fan von Street Photography, auch wenn
es viele Künstler gibt die diese Art wirklich wunderbar umsetzen
können. Ich bin oder war auch überhaupt nicht angetan von jeglicher
Art der ganzen Lomo-Fotografie (Lomography) Schiene. Damals sind so
viele auf diesen Lomozug aufgesprungen und haben sich eine Diana
zugelegt die einfach ein besseres Stück Plastik in meinen Augen
gewesen ist. Ich kann nicht mal genau beschreiben warum aber wenn ich
heute Bilder sehe die mit dieser Art Kamera geschossen worden ist
dann fühle ich nichts beim betrachten. Aber für
Gegenteilsüberzeugungen bin ich natürlich immer noch offen!
Magst du uns etwas über dein
Equipment erzählen? Welche Kameras benutzt du?
Zur Zeit benutze
ich eine Nikon D 700, ein wahres Vollformat-Goldstück(!),
überwiegend an einem Nikkor 50mm 1.4 (Lichtstärke ist alles).
Seit kurzem
besitze ich auch eine FujiX100S. Wirklich ein kleines Wunderwerk. Bin
ja eigentlich kein Fan von Spiegellosen Kamerasystemen aber die Fuji
hat es mir wirklich angetan, zu mal fast alle meine Schottland Bilder
damit entstanden sind.
Und was ist mit Software?
Meine Bilder
bearbeite ich alle mit Lightroom 5, manchmal auch mit VSCO. Auch wenn
man bei Photoshop sehr viel mehr rausholen könnte, bin ich leider
einfach zu bequem mich da reinzulesen. Ist mir einfach zu
kompliziert.
Was magst du jeweils an Analog-und
Digitalfotografie? Ich meine ja, beides hat Vor-und Nachteile und
suche mir aus beidem das Beste zusammen.
An der analogen
Fotografie mochte ich einfach diesen Charme noch völlig selbst für
das Ergebnis verantwortlich zu sein. Sei es die Auswahl des Films mit
welcher ISO, das drehen an den Rädchen für Belichtungszeit,
Brennweite und und und. Und natürlich vor allem das manuelle
Fokussieren. Durch das fokussieren von Hand ist man quasi gezwungen,
sich sehr viel mehr Gedanken über den Bildaufbau zu machen, da man
das Ergebnis ja nicht sofort sieht. Der Moment wenn man die Negative
dann aus dem Labor holt und sie zu Hause scannt kann dann entweder
wunderbar oder einfach nur niederschmetternd sein. Aber solche
Erfahrungen kann und muss man mit analoger Fotografie machen um
überhaupt ein Verständnis für diese komplexe Kombination aus Kunst
und Technik zu bekommen.
Daher versuche ich
bei meiner DSLR auch das meiste noch manuell einzustellen. Also
nichts mit Programmautomatik. Ist natürlich viel schöner die
Ergebnisse gleich auf dem Display zu betrachten. Was leider dann zu
einer Selbstverständlichkeit verkommt und man Gefahr laufen könnte
sich über Komposition, Anordnung, Licht etc. nicht mehr so viel
Gedanken zu machen da du eventuell in so ein Bild nicht so viel Zeit
und Geld reinsteckst wie in analoge Fotografie. Digitale Fotografie
macht natürlich trotzdem Spass gerade was das Feintuning und
nachbearbeiten danach angeht. Man kann sich einfach richtig schön
austoben.
Bei deinen Bildern denke ich an
Wanderlust. Was meinst du dazu? Passt, oder?
Unterschreib ich
so! Als Kind habe ich Wandern ja eigentlich gehasst. Aber man wird
älter und lernt die Dinge der Natur einfach sehr viel mehr zu
schätzen. Wenn man in einer Stadt wie Berlin lebt hat man selten die
Möglichkeit wirklich „auszubrechen“ da Wandern für mich erst
so richtig in den Bergen losgeht. Daheim geht das sicher auch aber
nach 18 Jahren in MV hat man sich doch arg an Ostsee und Rapsfeldern
sattgesehen.
Wie kritisch bist du mit dir selbst?
Machst du deine Bilder eher schlecht oder findest die geil und stehst
dazu?
Leider sehr sehr
kritisch. Ich frage meine Freundin oft, ob das mit dem Ausschnitt so
geht, ob die Farben nicht zu grell wirken usw. Was das angeht, will
ich mich selbst und meine Bilder einfach nicht größer machen als
sie vielleicht eigentlich sind. Ich bin da wohl eher der bescheidene.
Dazu stehen tue ich natürlich trotzdem. Wenn dann auch noch so viele
Menschen meine Bilder bei Flickr, Instagram oder Tumblr „liken“
freut mich das natürlich umso mehr, aber einen Höhenflug bekomme
ich deshalb nicht. Hoffentlich.
Hängst du deine Bilder in eurer
Wohnung auf oder geht das nicht?
Klar geht das!
Wenn sie schön sind? Gerade von unserem Schottlandtrip haben wir
einige Bilder im Wohnzimmer aufgehangen. Da haben wir einfach so viel
Material zusammengeschossen, dass es für einen Saal reichen würde.
Ich mache die Fotos ja auch zu allererst für mich selbst und nicht
für jemand anderes. Daher finde ich es schön sein Heim noch mit
seiner eigenen Art von Kunst zu schmücken!
Wenn man sich mit Fotografie
beschäftigt kann man sehr schnell Fortschritte machen(oder?). Hast
du eine gute Internetseite, ein Buch o.ä. Mit guten Tipps für
Leute, die Tipps zur Fotografie suchen?
Fortschritte kann
man wirklich sehr schnell machen. Das merke ich schon wenn ich meine
Fotos ansehe, die ich vor 2 Jahren gemacht habe und die, die ich
heute mache. Denn 2 Jahre finde ich sind doch noch eine relativ kurze
Zeit große Fortschritte zu machen. Mit der Zeit entwickelt man
einfach ein Auge für Dinge und wie man sie einfängt. Da meine
Freundin mir alles beigebracht hat, habe ich nie in einem Buch
geblättert, gegoogelt oder mich anderweitig groß informiert. Ich
habe es dann einfach gemacht und ich glaube das ist die beste Methode
mit der Fotografie zu starten. Man kann sich noch so viel belesen an
Technik, Brennweitenwirkung, Belichtungszeiteinstellungen usw. aber
letzten Endes musst du es ja sowieso selbst machen. Sicherlich
schaue ich hier und da bei Flickr und lasse mich inspirieren aber das
technische know how habe ich mir dann quasi autodidaktisch
beigebracht.
Wem müssen wir bei Instagram
unbedingt folgen?
Wenn ich eine Top
3 zusammenstellen darf dann gehören dazu unbedingt @ketten_karussell
, @futuristic_casket und @alexstrohl !
Bitte, bitte starte einen Fotoblog!
Flickr, Facebook
und Tumblr sind so organisationsintensiv, da habe ich noch gar nicht
daran gedacht. Wobei meine tumblr Seite wohl am ehesten einem
Fotoblog entspricht! :)
Was machst du denn in deiner
Freizeit noch so? Gehst du jedes Wochenende mit Kamera los oder hast
du noch andere Hobbies?
Wenn ich könnte
würde ich jeden Tag mit der Kamera losgehen! Aber nebenbei spiele
ich noch Gitarre in einer noch relativen jungen und frischen
post-ambient-dark-core-suchdireinsubgenreaus – band :)
Ich bin ein
Musikfreak und bin mir sicher, dass du ein paar heiße Empfehlungen
hast. Gibt es drei top-Alben in 2014 für dich?
Tatsächlich kann
ich mich gar nicht wirklich für eine Liste meiner Top 3 Alben für
2014 festlegen. Daher hier meine Top 5 (ja 5!!) alltime-favourite
Liste:
Explosions in the
Sky – Take Care, Take Care, Take Care
The National –
High Violet
Between the Buried
and Me – Colors
Defeater – Empty
Days & Sleepless Nights
Thin Lizzy –
Live and Dangerous
Es gibt Pärchenwohnungen, in denen
wird dir klar, dass die Frau die Bude alleine eingerichtet hat. Das
finde ich ganz schrecklich. Ist das bei euch auch so? Wie wohnt ihr?
Wir wohnen in
einer traumhaften Berliner Altbauwohnung mit großem Wohnzimmer und
noch größerer Küche. Wir beide kochen wirklich unheimlich gern
und daher spielt sich unser Wohnen hauptsächlich in der Küche ab.
Leider muss ich gestehen, dass meine Freundin auch diejenige ist die
die kreative Ader in der Wohnungsgestaltung fließen lässt.
Sicherlich, manchmal habe auch ich meine lichten Momente, aber das
kommt nicht all zu oft vor. Ich würde trotzdem sagen, dass die
Gestaltung bei uns dennoch auf einem gewissen Konsens beruht. Wenn
ich etwas nicht mag dann kommt es auch nicht in die Wohnung.
Möchtest du uns zum Abschluss noch
etwas sagen oder mitgeben? Vielleicht eine geile Lebensweisheit oder
sowas?
Da habe ich
tatsächlich eine sehr schöne Lebensweisheit parat. Vor kurzem habe
ich mir „The secret Life of Walter Mitty“ angesehen. Ein Film,
den ich jedem Liebhaber von guter Musik, Island, Grönland oder
sonstigen überwältigen Landschaften der Erde empfehlen kann. Zum
Ende des Films fiel ein Satz der so kurz aber doch so einprägsam
ist, gerade für angehende Fotografen bringt er das Ideal
künstlerischer Arbeit perfekt auf den Punkt:
„Die wirklich
schönen Dinge fragen nicht nach Aufmerksamkeit“
Give Away:
Ihr könnt insgesamt vier Prints von Greatbigwhale-Photography gewinnen (
2x 30x45, 1x 20x30 1x 10x15). Die Gewinner dürfen die Motive selber aus Alex Flickr-Account aussuchen.
Wie kann ich gewinnen?
Hinterlasst mir bitte bis zum 24.11.(21Uhr) einen Kommentar mit gültiger Emailadresse.
Teilnahmebedingungen:
1. Ihr müsst mindestens 18Jahre alt sein oder die Einwilligung eurer Eltern haben.
2. Ihr braucht eine Adresse in Deutschland.
3. Hinterlasst eine gültige Emailadresse. Kommentare ohne Emailadresse werden nicht berücksichtigt.
4. Die Gewinne können nicht ausgezahlt werden.
5. Schenkt Alex ein Like, wenn ihr mögt:)
Kettenkarussell:
Wahrscheinlich könnt ihr euch schon denken, dass das Mädel auf den Fotos die Liebe ist. Anja fotografiert unter dem Namen Kettenkarussell und das wahnsinnig toll. Bitte schaut unbedingt ein paar Bilder von ihr bei
Facebook,
Instagram oder auf ihrer
Homepage an.